Teich Unterhaus

(FGy) «Du bisch e Glögglifrösch.» Viele Leute, die andere so bezeichnen, wissen nicht, dass es ein Tier gibt, das aufgrund seines glockenhellen, flötenden Rufes «Glögglifrösch» genannt wird. Ein anderer Name ist «Steichröttli». In den letzten Jahren hat diese Krötenart einen bedenklichen Rückgang erlitten, auch im Emmental.

Erwachsene Geburtshelferkröten sind durchschnittlich 40 mm gross und haben eine bräunlich-graue Farbe. Die goldenen Augen haben eine senkrechte, spaltförmige Pupille. Die

Geburtshelferkröte.
Foto: Andreas Meyer, Karch

Fortpflanzungssaison dauert von März bis etwa August. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die Männchen beginnen an feuchtwarmen Abenden zu rufen. Sie bevorzugen Böschungen mit lockerem Boden oder Hohlräumen (Gartenplatten) für ihre Verstecke. Innerhalb von etwa zwei Wochen können sich Männchen mit unterschiedlichen Weibchen paaren und noch ein zweites, selten ein

Der Teich beim Unterhaus.
Foto: M. Violi

drittes Gelege aufnehmen. Insgesamt trägt ein Männchen meist mehrere Dutzend Eier mit sich. Im Vergleich zu anderen Amphibien ist die Anzahl der Eier eines Geleges gering. Sie reicht aus, um den Bestand der Population zu sichern, da die Geburtshelferkröten Brutpflege betreiben. Je nach Witterung verbleiben die Laichschnüre 20 bis 45 Tage beim Vatertier. Nach Abschluss der Eireife begibt sich das Männchen ans Fortpflanzungsgewässer, wo die relativ weit entwickelten Larven einige Minuten nach dem Kontakt mit dem Wasser zu schlüpfen beginnen. Die ersten Larven werden ab Mitte Mai ins Wasser gebracht. Eine Überwinterung der Kaulquappen kommt regelmäßig vor; solche überwinterten Larven können manchmal eine Länge von 90, ausnahmsweise auch 110 Millimetern erreichen. Diese Larven können auch ein kurzfristiges Einfrieren überleben.

Der künstliche Teich dient als Regenwasserauffangbecken. Er wurde als wichtiger Amphibienstandort ins Amphibieninventar der Kantons Bern aufgenommen. Grasfrosch, Erdkröte, Geburtshelferkröte (Glögglifrösch) und Bergmolch sind in diesem Teich anzutreffen. Leider nehmen deren Bestände laufend ab. Grund dafür ist die zunehmende Verlandung des Teichs und die stark schwankende Wassertiefe. Eine Sanierung und ökologische Pflege dieses wichtigen Amphibienstandorts sind dringend nötig. Der Teich ist als Schutzgebiet im Baureglement der Gemeinde Oberdiessbach aufgeführt.

 

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