1950 wurde das Kirchgemeindehaus anstelle einer Scheune (Pfrundhofstatt) erbaut. Sie ist ein dem späten Heimatstil verpflichteter Putz-bau, mit geknicktem Vollwalmdach, am Typus Berner Landhaus orientiert. Typisch sind historisierende Formen und Dekor (Firststangen, Fugenstruktur bei der Eingangsloggia) kombiniert mit zeittypischen Architekturelementen: Fensteröffnungen mit schmalen Einfassungen in dichter Reihung und die konvex geschwungene Fassade beim Verbindungsbau zum Pfarrhaus. 2002 wurde ein Wintergarten angebaut, 2015 erfolgte der teilweise Umbau des Dachgeschosses.

Heutige Ansicht des Kirchgemeindehauses | Bild: ZuJ

Um den Veranstaltungen der Kirche einen grösseren Raum zu geben, entschloss sich die Kirchgemeinde, auf das Jahr 1950 hin ein Kirchgemeindehaus (KGH) zu bauen. Ausschlaggebend waren offensichtlich zwei Gründe: Das Unterbringen des Kirchlichen Unterrichtes im benachbarten Feuerwehrgebäude (heute Maler Küenzi) erwies sich als ungünstig. Und die florierende Sonntagsschule, die bisher in drei Klassen im Primarschulhaus durchgeführt worden war, brauchte eine neue Heimat. Nun hatte auch der Kirchenchor – damals rund 60-jährig – angemessene Pro-beräume. Die Kirchgemeindeversammlung musste nicht mehr in der Kirche durchgeführt werden. Und der Kirchgemeinderat hatte einen grosszügigen Sitzungsraum.

Später kamen die Junge Kirche (spätestens ab 1959) und die Jungschar (1982) dazu. Der Basar dürfte auf den ursprünglichen Missionsbasar für die Basler Mission bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen. Das kirchliche Leben wurde immer mehr in die Hände von Laien gegeben, die von den Pfarrern begleitet wurden. Heute trifft sich hier vierteljährlich die Mitarbeiterwerkstatt zur Vernetzung der unterschiedlichen kirchlichen Aktivitäten, ergänzt von der «Spurgruppe Gemeindearbeit», die dem Kirchgemeinderat als «Think-Tank» dient. Ab 1995 wurde der kirchliche Unterricht (KUW) ausgedehnt auf die Mittel-und Unterstufe, das KGH bot auch dafür die nötigen Räume. Dazu kamen zunehmend Angebote für Erwachsene – von Themenabenden und Seniorennachmittagen bis hin zu Glaubenskursen. Wohl am schönsten repräsentiert findet sich die Idee des KGH aber im Kirchenkaffee, das praktisch jeden Sonntag stattfindet. Kurz und gut: Das Kirchgemeindehaus zeigt in Umrissen die Kirche der Zukunft – klar im Profil, niederschwellig und getragen von einer breiten Basis engagierter Christinnen und Christen.

(Link zur Raumreservation)

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