Gemeindehaus
Das Gemeindehaus von 1922 ist ein später Vertreter des neubarock geprägten Heimatstils. Es ist ein repräsentativer öffentlicher Bau der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Vom Süden her gesehen fällt über dem Sockel das hohe, schwere Walmdach mit Mansarden auf. Nordseitig ist es der Treppenturm mit einem vorgestellten Portikus (Säulen) und Dreieckgiebel. Architekt war wie beim Primarschulhaus Alfred Lanzrein. Ebenso sorgfältig ist im Süden die Gartenanlage mit Pavillon, Pergola und Wasserbecken im Wegkreuz gestaltet. Mit seinen architektonischen Einzelheiten und Schmuckelementen, dem Brunnen in der Mittelachse und der sorgfältig gestalteten Umgebung verkörpert das Gemeindehaus das gesunde Selbstbewusstsein einer Landgemeinde mit einer bewegten Geschichte.
Das Gemeindehaus illustriert vorzüglich, wie einzelne Personen und Firmen das Dorf mit Grosszügigkeit und Gemeinsinn bereichert haben und weiterhin prägen. Heute sind die Verwaltungsabteilungen der Gemeinde im Gemeindehaus und im ehemaligen Sekundarschulhaus gegenüber untergebracht. Hier tagen die Kommissionen und der Gemeinderat. Mit dem neuen Gemeindehaus wurde 1922 auch der grosse Platz davor eingeweiht. Er diente anfangs als Turnplatz für die damalige Sekundarschule am andern Ende des Platzes. Und natürlich auch für die Auszeichnung der Kühe und ihrer Halter, die an der Viehzeichnung nun schon seit 100 Jahren im Frühling und im Herbst erfolgt. Der Platz war zudem ein idealer Versammlungsort für Anlässe von Vereinen. Zudem ist der Gemeindeplatz bis heute Startpunkt von Ausflügen oder Ausfahrten, so weit es der dicht besetzte Parkplatz noch erlaubt.
Die Schule, lebendige Vereine und gemeinsame Aktivitäten waren und sind ein Schlüsselelement für die Entwicklung des Dorfes. Wie wertvoll unser persönlicher Platz in der Geschichte des Dorfes ist, wird sich möglicherweise erst im Rückblick zeigen. Schon jetzt sind aber die Ideen und Begabungen der Bevölkerung gefragt, um unser Dorf weiterzubringen.