obere Hauben: Vorgeschichte
(HPS/RBe) Lange bevor in unserer Gegend erste Menschen auftraten, wurde die Landschaft zu dem geformt, was sie heute ausmacht: zu einem Haupttal mit der Kiesen und dem seitlichen Graben des Diessbachs, der unserm Dorf den Namen gab. Dem ging – im Wesentlichen vor 60 bis 30 Millionen Jahren – ein mächtiger Prozess voraus: die Auffaltung der zentralen Alpen in mehreren Phasen. Von den Alpen aus transportierte dann die Ur-Aare Material in unsere Gegend, das wir heute noch entdecken können. Das schwere, grobe Geröll wurde zur Nagelfluh verfestigt. Aus den feinen Geschiebekörnern entstand der Sandstein. Und aus dem Schlamm wurde Mergel («Lehm»).

Der Aufschluss zeigt sehr schön, was an dieser Stelle unter der dünnen Humus-Schicht liegt: Nagelfluh aus jener Zeit. Sandstein-Aufschlüsse finden sich am Bantiger, während grössere Mergelaufschlüsse z.B. am Mont Vully besichtigt werden können. Geringere Spuren finden sich aber auch in unserer Gegend. In die Nagelfluh eingelagert lassen sich immer wieder Sandsteinschichten entdecken: etwa im Diessbachgraben oder an der Falkenfluh. Auf die Lehmvorkommen im Kiesental deuten die (ehemalige) «Ziegelei» (beim südlichen Dorfausgang) hin – und die Töpfereitradition in der Region. Vor 600‘000 Jahren wuchsen dann von den Alpen her in einer sehr kalten Zeitepoche – der Eiszeit – der Ur-Aare entlang Gletscher in unsere Gegend. Sie transportierten Gestein aus den Alpen bis zu uns. Ein schönes Beispiel wurde auf dem oberen Kirchbühl ausgegraben und auf dem «Gumi-Hügel» platziert (N5). Der Gletscher brachte aber nicht nur prächtige Findlinge sondern auch grössere Massen an Moränenschutt ins Alpenvorland. Nach seinem Rückzug blieben Moränenwälle zurück: z.B. unterhalb von Aeschlen oder wie erwähnt auf dem oberen Kirchbühl. Die Landschaftsveränderungen gingen seither weiter, etwa aufgrund der Erosion durch Bäche (N6).
In unserer Gegend siedelten sich später in der Nähe des Diessbachs zwischen dem Churzenberg und der Falkenfluh die ersten Menschen an (A2). Die Summe des menschlichen Wirkens in diesem Raum ist von hier aus hervorragend sichtbar.